Exoplaneten
Dieser Menüpunkt befasst sich mit dem Thema von Planeten außerhalb unseres Planetensystems. Man nennt solche Planeten, die nicht um unsere Sonne, sondern um andere Sterne kreisen Exoplaneten.In meiner Jugend wurde von vielen Wissenschaftlern noch bezweifelt, dass es überhaupt Planeten außerhalb unseres Planetensystems gibt. Diese Frage ist mittlerweile beantwortet. Heute geht man davon aus, dass Planeten aus den Resten abgebrannter Sterne entstehen. Vereinfacht beschrieben stellt man sich die Entstehung etwa wie folgt vor:
Die Sterne der ersten Generationen waren riesig groß und schwer, bis zu 100 Sonnenmassen. Sie waren anfangs eine riesige Gaswolke aus Wasserstoff, die durch die Gravitation immer stärker zusammengedrückt wurde. Dabei wurde das Gas immer heißer, bis sich Kernfusionen entzündeten. Durch die Kernfusion wurden immer schwerere chemische Elemente im Innern des entstandenen Sterns gebildet. Kernfusionen können bis zur Entstehung des chemischen Elements Eisen ablaufen. Dieser Vorgang verläuft in so riesigen Sternen für astronomische Verhältnisse extrem schnell, nur wenige Millionen Jahre lang (Im Vergleich: Unsere Sonne, ein ›gelber Zwerg‹, ist schon sechs Milliarden Jahre alt und wird noch etwa vier Milliarden Jahre ›leben‹).
Wenn der ›Brennstoff‹ eines Sterns verbraucht ist, fällt er aufgrund der gewaltigen Gravitation in sich zusammen, um in einer gewaltigen letzten Explosion, einer Supernova, zu explodieren. Entweder wird er dabei vollständig zerstört, also in seine Einzelteile zerblasen, oder in seinem Zentrum verdichtet sich die Materie so stark, dass etwas entsteht, dass mit der uns bekannten Materie nichts mehr zu tun hat und eine so große Schwerkraft besitzt, dass nicht einmal mehr Licht entweichen kann. Das nennt man dann ein ›schwarzes Loch‹.
In beiden Fällen wird aber ein großer Teil der Materie während der Supernova in den Raum hinausgeschleudert. Wichtig für die Entstehung von Planeten ist, dass dazu nicht nur der beim Urknall entstandene und noch heute in verhältnismäßig großen Mengen im Universum vorhandene Wasserstoff in den Raum hinausgeschleudert wird, sondern auch die durch die Kernfusion entstandenen Elemente bis zum Eisen und die noch schwereren, die sich während der Supernova gebildet haben.
Die Reste von Wasserstoff sammeln sich in den nächsten Millionen und Milliarden Jahren wieder aufgrund der Schwerkraft und bilden dann kleinere Sterne, wie unsere Sonne. Die Überreste der Supernova, die als ›Schmutz‹ um den Stern kreisen, verdichten sich ebenfalls unter dem Einfluss der Gravitation zu Planeten, wie z.B. unsere Erde.
Man geht davon aus, dass mindestens die Hälfte aller Sterne in unserer Galaxie ein Planetensystem besitzt. In 2011 ist die Anzahl der entdeckten Exoplaneten rasant gestiegen. Hat man noch Ende 2010 von etwas mehr als 500 entdeckten Exoplaneten gesprochen, so gab die amerikanische Weltraumbehörde NASA im Dezember 2011 die Anzahl der entdeckten Planeten mit 2326 an.
Mit dem Stand vom 31. August 2016 gelten laut NASA 3375 Exoplaneten in 2512 Systemen als wissenschaftlich bestätigt, darunter 348 erdähnliche und 775 sogenannte Supererden - das sind Planeten, die schwerer als die Erde aber leichter als der Neptun sind.
Wie viele Planeten sich grundsätzlich für Leben eignen oder gar erdähnlich (nicht nur in der Größe, sondern in der ganzen Beschaffenheit des Planeten) sind, auf denen also Leben möglich ist, wie wir es von der Erde kennen, ist noch nicht wirklich bekannt. Man geht aber davon aus, dass man schon in sehr naher Zukunft einen Kandidaten entdecken wird.